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Andreas Züst
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Andreas Züst
Aus der Tiefe des Raumes
22. August bis 13. Oktober 2007
Fotografien von 1983 bis 2000
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 22. August 2007, 17–20 Uhr
Ab 20 Uhr Fest: Kanzleihalle Helvetiaplatz, mit den Galerien von Kunst Zürich Aussersihl.

22. August bis 13. Oktober 2007


Andreas Züst, 1947 in Bern geboren, hat während rund 30 Jahren ein ebenso herausragendes wie umfangreiches Œuvre geschaffen. Nach dem Studium der Naturwissenschaften an der ETH Zürich arbeitete er von 1973 bis 1980 als Forschungsassistent für Klimatologie und Glaziologie in Kanada, Grönland und den Schweizer Alpen. Während dieser Zeit entstand ein Frühwerk, in dem sich bereits die Beobachtungsgabe und Kenntnis des Forschers manifestiert.

Die Wechselbeziehung von Kunst und Wissenschaft verleiht dem facettenreichen Œuvre von Andreas Züst eine einzigartige Ausdruckskraft und Tiefe. Seiner sich schon früh abzeichnenden konzeptuellen Strategie folgend, setzte er thematische Schwerpunkte wie Himmel, Portraits, Farben, Strukturen, Eis, Stilleben, Landschaften, Kreisel oder Botanische Pigmente – Themenstränge, die er bis zu seinem frühen Tod im August 2000 weiterentwickelt hat.

Andreas Züst beschränkte sich mit seinem enzyklopädischen Ansatz nie darauf, lediglich ästhetisch reizvolle Naturphänomene wiederzugeben. Vielmehr erforschte er diese Phänomene und lotete sie künstlerisch aus. Sowohl in seinen malerisch angelegten Arbeiten – vorwiegend Naturfarben auf Papier oder Sperrholz –, in den Fotografien wie in der Kombination beider Medien ist immer eine Poesie der Dinge und des Seins zu entdecken, des Kleinen, das auf das Grosse verweist. Es sind diese vielfältigsten Verflechtungen, die den Züstschen Kosmos ausmachen.

Zwischen 1974 und 2000 fotografierte Andreas Züst Blitze, Nordlichter, Wolken und andere Erscheinungen wie die Fluoreszierenden Nebelmeere, die im Zyklus Himmel zusammengefasst sind.
Im Zentrum unserer Ausstellung stehen die Fluoreszierende Nebelmeere, die mehrheitlich zwischen 1990 und 2000 im Zürcher Oberland – wo der Künstler gelebt hat – entstanden sind. Diese sind im kürzlich erschienenen Buch Andreas Züst, Fluoreszierende Nebelmeere, herausgegeben
von Peter Weber und Mara Züst, mit einem Text von Peter Weber (Edition Patrick Frey, Zürich), dokumentiert.

Zu sehen ist auch eine Auswahl von Portrait-Fotografien der letzten Jahre in schwarz/weiss. Sie sind eine Weiterentwicklung des auf mehrere hundert Fotografien angewachsenen Zyklus, der in den beiden legendären Publikationen Bekannte Bekannte – 561 Photos aus 17 Jahren (1987) und Bekannte Bekannte 2 (1996) in der Edition Patrick Frey, Zürich, aufgearbeitet worden ist.
Diese kollektiven Erinnerungsalben sind mittlerweile zu einem wichtigen Zeitdokument geworden.
Die Portraits entstanden an den unterschiedlichsten Orten, auf gesellschaftlichen Anlässen, in Bars, auf der Strasse oder bei ihm zu Hause am Spiegelberg, der für viele Künstler und Freunde ein wichtiger und unvergesslicher Zufluchtsort war.

Während der Ausstellung zeigen wir zudem permanent die von Andreas Züst 1995 zusammengestellte Diaschau zum Thema Nacht. Umfangreiche Teile des gesamten Œuvres sind inzwischen auch auf der von seiner Tochter Mara Züst geschaffenen Homepage einsehbar (www.andreaszuest.net).

Mara Züst und wir freuen uns darauf, Sie anlässlich dieser Ausstellung bei uns begrüssen zu dürfen.

Marlene Frei